W71: Wie beeinflusst die Entwicklung des Kindes seine ganze weitere Biografie?
Lernen Sie in einer Stippvisite das archetypische Lebenshauses der Jahrsiebte kennen, in dem drei große Lebensstockwerke von jeweils 21 Jahren unterschieden werden. Das Erdgeschoss bildet das Fundament unseres ganzen Lebens. Es ist die Zeit, in der wir „nehmen und bekommen“. In der Beletage von 20-40 richten wir uns in unserem Leben ein, um dann nach 40 in unserem Dachatelier kraftvoll in die Zeit der Selbstverwirklichung zu treten.
Dann richten wir unser Augenmerk auf Kindheit, Schulzeit und Jugend: Die Kinder werden in die Tatsachen ihres Lebens hineingestellt und sind abhängig von ihrer Lebensumgebung. Hier liegen die tiefen Themen, die Brüche im Urvertrauen und Verlassenheit, die sie oft lebenslang prägen werden. In der Schulzeit bildet sich mit großen Schritten der Charakter, das Temperament aus. Glaubenssätze, Gewohnheiten, Maßstäbe und Vorurteile werden die Kinder aus dieser Zeit wie altgeliebte Kleider begleiten, bis sie sie als Erwachsene aussortieren. In der Jugend spüren sie dann deutlich zwei entgegengesetzte Krafteinwirkungen, die sie bestimmen. Einerseits sind sie noch gebunden an den elterlichen Tisch, andererseits gibt es Begegnungen, in denen sie spüren, dass sie aufbrechen müssen, um sich und ihre Zukunft zu finden.
Erkennen wir die tieferen Zusammenhänge mit dem späteren Leben durch die Visualisierung im Lebenshaus, verändert sich der Blick und das heutige „Problem“ wird so in eine weitere Lösungsperspektive transformiert. Eltern, ErzieherInnen und Lehrern wird damit die besondere Bedeutung der pädagogischen Arbeit unmittelbar verdeutlicht. Die Biografiearbeit im Lebenshaus vermittelt ein modernes spirituelles Weltbild. Die therapeutische Arbeit, Teamarbeit und Elternarbeit bekommen einen größeren und zugleich tieferen Fokus, der zu neuem Mut, Zuversicht und Leichtigkeit im pädagogischen Alltag führt.