Traumasensibles Yoga und die Integration verletzter innerer Anteile
Traumatische Erfahrungen hinterlassen Spuren - auch im Körper. Die Spürfähigkeit und das Bewegungserleben sind eingeschränkt oder verloren gegangen. Der Atem ist verändert und das Bewusstsein an die Vergangenheit gebunden.
Traumasensibles Yoga (TSY) ist ein praktisch erprobter und theoretisch reflektierter Ansatz, der Resilienz und Posttraumatisches Wachstum fördert. Durch das Prinzip der achtsamen Körperwahrnehmung werden Prozesse angestoßen, die den vom Er-Leben abgeschnittenen traumatisierten Menschen wieder mit sich selbst in Verbindung bringen.
Der Umgang mit Triggersituationen ist von elementarer Bedeutung. Dadurch können die Prozesse und Zustände des Autonomen Nervensystems besser unterschieden und im Körper gespürt werden. Die an die eigenen Bedürfnisse adaptierten Yoga- und Atemübungen sowie die begleitende Person öffnen einen Raum, diesen Kontakt herzustellen und ihn (z.B. in dem Spüren eines Schmerzes) zu halten. Anstatt wie bisher im Hypo- oder Hyperarousal in der Dissoziation zu bleiben oder in diese flüchten zu müssen, kann über die Präsenz Sicherheit und eine Aktivierung des ventralen Vagusnervs erfahren werden. Das ermöglicht den Zugang und die Integration verletzter innerer Anteile.
Traumasensibles Yoga wird mit unterschiedlichen Zielgruppen (z.B. im Gefängnis, beim Militär, mit Flüchtlingen, im klinischen Kontext oder in der stationären Jugendhilfe) durchgeführt. Es wird sowohl im Gruppen- als auch im Einzelsetting angeboten.
Vortrag und praktische Übungen werden sich abwechseln.
Ziele/Lernziele:
1)Möglichkeiten und Grenzen des Traumasensiblen Yoga kennen lernen
2)Praktische Übungen zur Stabilisierung und Regulation von dissoziativen Zuständen zu erfahren
Hinweis an Teilnehmende der Online-Veranstaltung:
Bitte möglichst aktiv teilnehmen, bequeme Kleidung tragen, eine Übungsmatte bereit liegen und die Kamera zumindest bei Austausch und Fragen an haben.