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Die Gleichzeitigkeit der Dinge - den idealen Zeitpunkt gibt es nicht - Schluss mit den Phasenmodellen der Traumatherapie

Als Einstieg werden wir mit inneren Bildern experimentieren, in denen Gefühle, Körperge-fühle und Erinnerungen an Beziehungen zu uns selbst und verschiedenen Menschen auftau-chen können, die uns auf unseren Wegen zum Helfer:innensein geprägt haben. Sie können aus unterschiedlichen Lebensphasen mit sehr verschiedenen Erfahrungen stammen und werden doch gleichzeitig in uns wach.

Auch belastende oder traumatische, genau wie ressourcenvolle oder stärkende Erfahrungen werden in unserer Arbeit bei Klient:innen aktiviert, ohne sich an zeitlich strukturierte Model-le zu halten. Phasenmodelle sind zeitlich strukturiert: zuerst Stabilisieren, dann Konfrontie-ren und dann Integrieren. Sie sind heute noch immer Standard in der Behandlung von Traumatisierungen.  Aber jede:r Therapeut:in weiß, dass es so in der Therapie nicht läuft! Es werden nicht nacheinander Phasen abgearbeitet. Sondern es treten immer wieder einzelne Bausteine von Stabilisierung, Konfrontation und Integration auf. Wenn wir ehrlich sind: Das Phasenmodell ist hier nicht von Nutzen. Die Realität wird damit in ein Modell gepresst. Es wird zudem eine Kontinuität von Entwicklung suggeriert, die nicht existiert. Entwicklung ver-läuft in Widersprüchen.

Wir stellen eine sinnvolle Alternative zu den Phasenmodellen vor: Das Prozessmodell, ein Herangehen, das zu jeder Zeit Stabilisierung, Ressourcenarbeit  und Traumakonfrontation ermöglicht und die erlebte Gleichzeitigkeit nutzt, im Begegnungsraum von Klientin und The-rapeutin.

Wir zeigen mit Übungen und Beispielen, wie das Prozessmodell praktisch funktioniert und für die Therapie einen hilfreichen Rahmen darstellt, so dass das Bearbeiten einer traumati-schen Erfahrung zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Die Schlüssel sind Begegnung, Stärken von Ressourcen, Filtern von Belastung und bestmöglich angepasstes Dosieren im gemeinsamen Prozess. Hier freuen wir uns auf Erfahrungen mit euren Klient:innen oder aus eurem eige-nen Leben.

Mit welcher Hauptmethode wir Therapeut:innen das tun, ist nicht in erster Linie wichtig.
Sondern es ist unerlässlich, die eigenen Fähigkeiten und Vorlieben gut zu kennen, in die Be-ziehung zur  Klient:in einzubringen und bestmöglich angepasst anzuwenden.

Und deswegen endet der Workshop mit der Reise zu eigenen Potenzialen als Therapeut:in, Coach, Supervisor:in oder Ausbilder:in.

 

Hinweis an Teilnehmende der Online-Veranstaltung:
Es ist erwünscht: Lust, ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.