Körperprozesse selbstverständlicher in die Ego-State-Therapie einbeziehen
Jeder psychotherapeutische Ansatz sollte körperliche Prozesse und körperliches Erleben mit einbeziehen. Fragen nach dem körperlichen Empfinden oder das Erforschen körpernaher Eindrücke sind bereits wichtige Elemente, den Körper als Fundament des Selbsterlebens mehr zu beachten. Änderungen in der Wahrnehmung, freundliche Hinweise oder achtsam gestellte Fragen zum körperlichen Ausdruck oder Erleben können schon so viel bewirken.
Die Ego-State-Therapie als Methode für die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen fordert uns heraus, auf Körpererfahrungen zurück zu greifen: Innere Anteile entstehen in bestimmten Lebenssituationen, die mit bestimmten Körpererfahrungen verknüpft sind, für die der Körper der deutlichste Zugangsweg ist. Im Dialog mit dem Klienten kann beobachtet werden, ob sich beispielsweise die Körperhaltung oder Mimik und Gestik oder Stimmlage ändern. Mitunter treten unwillkürliche Bewegungen auf, die vielleicht „unpassend“ wirken. Diese könnten möglicherweise einem jüngeren als dem eigentlich aktuellen Alter der Klientin zugehörig sein und weiter erforscht werden. Bei somatoformen Beschwerden können Betroffene oft gar keinen Zusammenhang herstellen zu belastenden Lebens- oder Beziehungerfahrungen. Diese nicht-verbalisierten Erfahrungen können durch körperorientiertes Vorgehen erkundet werden und zu ganzheitlichem Erleben führen.
- Im ersten Teil des WS zeigen wir, wie Selbstentwicklungsprozesse durch und mit dem Körper gefördert werden können, durch achtsame Begleitung, durch Elemente aus dem Focusing Gendlins, Ressourcenaktivierung im Körper uam.
- Im zweiten Teil des WS werden wir anhand des Prozessmodells Orientierungshilfen geben, wie körperorientierte Arbeit bei Dissoziation für Klienten sicher genug gestaltet werden kann.
Hinweis an Teilnehmende der Online-Veranstaltung:
Es ist erwünscht: Lust, ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.