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Wie viele Wege führen nach Rom und was wollen wir da? Multimodale Zugänge und Prozessebenen in der Arbeit mit Ego-States

Eine Aufzeichnung des Hauptvortrages von Dr. Kai Fritzsche im Rahmen der Tagung "Ego-State Jubiläum" 2019 in Rottweil.

 

Die Arbeit mit Ego-States bildet den zentralen Baustein des von Helen und John Watkins entwickelten Konzepts der Ego-State-Therapie. Diese Arbeit erfordert eine Begegnung mit Ego-States. Diese Begegnung, die für das EST-Konzept von Kai Fritzsche maßgeblich ist, stellt zum einen selbst einen wichtigen Wirkfaktor der Ego-State-Therapie dar. Zum anderen ist sie die Voraussetzung für die weiteren Schritte des phasenorientierten Konzepts, zu denen der Beziehungsaufbau, die Entwicklung von Verständnis und Akzeptanz, die Bewältigung konflikthafter oder traumatisierender Ereignisse, die Unterstützung von Veränderungsprozessen sowie die Förderung und Begleitung einer Integration gehören. Am Anfang steht der Zugang, also die Frage, wie sich der Kontakt mit Ego-States herstellen lässt. Der Kontakt ist die halbe Miete. Dafür gibt es verschiedene Wege. Im Eröffnungsvortrag werden Acht Zugänge und Prozessebenen in der Arbeit mit Ego-States vorgestellt. Das Konzept der Ego-State-Therapie ermöglicht ein multimodales Arbeiten sowie eine Interventionsvielfalt, die sowohl den Besonderheiten der Patient/innen als auch den Stärken der Therapeut/innen entgegenkommt. Es umfasst ein breites Konzept- und Interventionsspektrum und reicht von distanziert wirkender Metakommunikation, über den Einsatz von Hypnose bis hin zur Anwendung von Techniken der Körperpsychotherapie, Kunsttherapie, der Arbeit mit Stühlen und weiteren Hilfsmitteln sowie psychodramatischen Interventionen u.v.m. Die Acht Varianten lassen sich mit verschiedenen Erlebensebenen kombinieren, wodurch ein Pool aus Techniken entsteht, aus dem individualisiert und flexibel ein passender Behandlungsplan entwickelt werden kann.  

Literatur:
Fritzsche, K. (2018). Praxis der Ego-State-Therapie. Heidelberg, Carl-Auer.
Fritzsche, K. (2017). Zwei Gesichter der Dissoziation: Ego-State-Therapie zur Behandlung von Traumafolgestörungen. Psychotherapie im Dialog 3, 79-82.
Kai Fritzsche (2018). Grenzerfahrungen, Grenzübergänge, überwundene Grenzen. Mit Ego-State- Therapie von der Dissoziation zur Integration. Hypnose - Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie (Hypnose-ZHH), 13 (02), 119-139..