K35: Update Systemische Therapie mit Kindern und Familien nach Migration und Flucht
Migration und Flucht sind fast immer ein positiver, innovativer und entwicklungsfördernder Befreiungsakt. In der therapeutischen Arbeit mit eingewanderten und geflüchteten Familien und ihren Kindern und Jugendlichen sind wir aber oft mit misslungenen Prozessen des Wandels konfrontiert. Wie können wir dazu beitragen, dass Migrantinnen und Migranten Integrationsprozesse gelingen – anstelle von Stagnation, Marginalisierung und in manchen Fällen Symptombildungen? In der Praxis geht es nicht darum, zu konstatieren, wo sich Eingewanderte und Geflüchtete „kulturell“ befinden, sondern herauszufinden, wie sie sich im bisherigen Verlauf der Integration und Akkulturation transformiert haben. Oft ist der Wandel nicht so weit gediehen, dass die Alltagsbewältigung in der Aufnahmegesellschaft störungsfrei gelingt. Auf dem Weg des „Ankommens“ leisten manche Migrantinnen und Migranten in Therapie und Beratung Widerstand gegen Veränderungen. Dabei ist es zielführend, den Widerstand zu normalisieren statt ihn zu pathologisieren. Das setzt interkulturelle Kompetenz im Helfersystem voraus.
Mit Video-Ausschnitten aus Therapieverläufen und kurze Übungen dazu.
Der Artikel zum Kurs: Lanfranchi, A. (2018). Systemische Therapie bei Migration und Flucht. In K. von Sydow & U. Borst (Hrsg.), Systemische Therapie in der Praxis (S. 729-743). Weinheim: Beltz.
Ziele/Lernziele:
1. Die Teilnehmenden verstehen Migration in der Dynamik der Gestaltung von Übergängen
2. Sie erkunden durch Fallverstehen in der Begegnung wie Strukturtransformationen in Krisenlagen gefördert werden können.